Stacheliger Besuch im Tierheim

Am 22 April hatten unsere Kinder- und Jugendgruppen ein besonderes Treffen. Die Gruppe bekam Besuch von der lieben Sabrina Amann und ihrer Tochter Hannah. Im Gepäck hatten die beiden – gut abgeschirmt für den Transport – die schöne Igeldame Frida.

Philomena (8), ein Mitglied aus der Kinderguppe hat einen Bericht über den Besuch geschrieben:

Igelbesuch:

Am letzten Tierheimsamstag haben wir uns im Gruppenraum getroffen. Am Nachmittag kam eine nette Frau mit einem Igel. Sie erklärte uns viele Dinge über Igel und über ihre Lebensweise. Der Igel, den sie dabei hatte, hieß Frieda. Zum Schluss teilte sie Zettel mit vielen Informationen über die stacheligen Freunde aus.

Es war sehr schön und sehr interessant.

Frida war überaus liebenswürdig und hat sich – ganz sanft – von den Mitgliedern der Jugendgruppe streicheln lassen und hat ihre Stacheln gar nicht ausgefahren.

Sabrina hat uns viel Interessantes, Neues und Spannendes über die Welt der Igel erzählt.

Claudia, eine langjährige Gruppenleiterin, hat auch ein paar Stimmen der Jugendgruppe eingefangen und Josefa, Johannes, Luisa und Sonja interviewt.

Claudia: wie kam Sabrina dazu heute viele Igel zu retten, aufzupäppeln und wieder in die Freiheit zu entlassen?

Josefa: Vor 3 Jahren hat sie selbst einen hilfsbedürftigen Igel gefunden und keiner konnte ihr weiterhelfen, was sie nun tun soll. So hat sie sich schließlich selbst zur Igel-Expertin ausgebildet und ist das ganze Jahr über für Igel in Not im Einsatz.

Claudia: Wie steht es denn um den Igel in Deutschland?

Luisa: es ist leider schlecht um die Gattung Igel bestellt. Eigentlich können Igel an die 7 Jahre alt werden, doch nur 20 % der Igelchen erreichen das erste Lebensjahr. Die Gründe sind vielfältig. Das Angebot an Lebensraum reicht nicht aus, viel zu wenig Hecken und Laubhaufen finden die Igel in unseren „sauberen Gärten“ vor. Zu Essen finden sie häufig auch viel zu wenig, weil es inzwischen viel zu wenig Insekten gibt.

Sonja: wir Menschen bedrohen den Bestand der Igel am meisten. Mähroboter und Motorsensen richten schlimme Verletzungen an.

Claudia: Was können wir alle für Igel tun?

Diese Frage hat unsere Jugendgruppe beschäftigt.

Josefa: Damit Igel mehr Nahrung finden ist es ideal Katzenfutter mit hohem Fleischanteil (ohne Sauce, Gelee und Getreideanteil) am besten ganzjährig in speziellen Igelhäusern zu füttern. Wichtig: Abends rausstellen und früh wieder reinholen, damit keine Fliegeneier darauf abgelegt werden. Das wäre lebensgefährlich für die lieben stacheligen Gesellen. Auf keinen Fall geeignet sind Äpfel, Nüsse oder Milch als Nahrungsmittel.

Claudia: Wie reagiere ich, wenn ein Igel in Not ist?

Auch da wissen Johannes, Josefa, Luisa und Sonja noch so einiges: Den Igel von möglichen Fliegeneiern befreien (kein Wasser verwenden) mit z.B. einer Pinzette oder Zahnbürste, in einem hohen Karton sichern, evtl. auf eine handwarme Wärmeflasche setzen (mit genug Platz, dass er da auch wieder runter kann), Wasser anbieten und eine Versteckmöglichkeit (Papierschnipsel, Handtuch) und dann AB ZUR IGELHILFE (Für Kontaktdaten zur Igelhilfe gerne im Tierheim anrufen).

Unserer Kinder- und Jugendgruppe hat der Besuch sehr gefallen. Die Kinder und Jugendlichen finden es so schade, dass es den Igeln so schlecht geht. Aber so wie bei vielen anderen Dingen auch, kann auch hier jeder etwas im Kleinen verändern. Allein kann man zwar nicht die Welt verändern, aber für jeden Igel, den man rettet, ändert sich die ganze Welt.

Igel1
Igel2
Igel3

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